Fibrosarkom bei der Katze – Juli 2007



Frau Nöth hat bei ihrem 12-jährigen Kater

„Mizie“ an der seitlichen Brustwand einen Knoten entdeckt, er ist derb und fest und ungefähr 2×2 cm groß. Frau Nöth ist sehr beunruhigt und macht am Freitag einen Sprechstundentermin bei Frau Dr. Rummel aus. Der Verdacht eines Fibrosarkoms liegt bei der Lokalisation des Knotens sehr nahe , und Dr. Rummel klärt Frau Nöth ausreichend über diesen Tumor auf. Es wird gleich ein Operationstermin für den kommenden Montag vereinbart.
Da „Mizie“ schon 12 Jahre alt ist, werden natürlich die Blutwerte vor der Operation untersucht, sie sind alle in Ordnung. Nun wird noch der Operationsverlauf besprochen. Natürlich wird „Mizie“ eine sichere und sehr schonende  Inhalationsnarkose erhalten. Fibrosarkome sind häufig mit dem unterliegenden Gewebe verwachsen. Wie tief die Einsprossung der Tumors ist, stellt sich immer erst intraoperativ heraus, manchmal müssen sogar Rippenanteile mitreseziert werden.
Denn nur wenn der Tumor großzügig und radikal entfernt wird, haben wir die größten Chancen, dass der Tumor nicht erneut wächst.
Montag früh erscheint „Mizie“ nüchtern zur Operation, er erhält eine kleine Sedationsspritze und wird dann in der Operationsvorbereitung an die Infusion zur Kreislaufstabilisierung gehängt, alle wichtigen Medikamente können nun mit Hilfe des Infusionsschlauches direkt in die Blutbahn verabreicht werden und somit wirken sie sofort. „Mizie“ erhält ein hochpotentes Schmerzmittel, damit er von dem Operationschnitt nichts spürt und sich schneller von dem Eingriff erholt. Heutzutage weiß man, das das Schmerzmanagement in der Narkose entscheidend für die postoperative Heilung ist.
Das Operationsfeld wird frei rasiert und dann wird der Tubus in die Luftröhre gelegt. Nun wird „Mizie“ im Operationsraum an die Narkosemaschine und den Überwachungsgeräten zur Herz- und Atemfrequenz und Blutdruckkontrolle angeschlossen , an der Zunge wird mit einem Pulsoxymeter der Sauerstoffgehalt im Blut gemessen (beim Menschen geschieht das am Finger oder Ohr, das ist aber bei unseren vierbeinigen Lieblingen wegen des Fells nicht möglich).

Dr. Rogalla entfernt großflächig den Tumor und entnimmt im Operationsgebiet Proben für die histologische Untersuchung. Auch der Tumor wird ans pathohistologische Labor gesandt.
„Mizie „ ist bald nach dem Eingriff wieder wach und am nächsten Tag auch gleich sehr hungrig. Er bleibt noch einige Tage auf der Station zur Überwachung und wird dann zufrieden nach Hause entlassen. Ihm wird ein kleines Hemd angelegt, damit er sich die Wunde nicht aufkratzen kann.

Bei Mizie verläuft alles hervorragend und nach 10 Tagen werden ihm die Fäden gezogen.
Der Befund war positiv, es war ein bösartiges Fibrosarkom, aber das Operationsbett war frei von Tumorzellen, d.h., Dr. Rogalla hat ausreichend Gewebe entfernt.
Der Kater „ Moritz“ von Frau Bagus hatte Glück, bei ihm war das Laborergebnis negativ. Der Tumor, den wir entfernt hatten, war gutartig.

Bei Willi von Frau Wild warten wir noch auf das Tumorergebnis. Sie wurde erst vor 2 Tagen operiert . Willi ist schon 16 Jahre alt und leidet an einer Niereninsuffizienz. Der Tumor wuchs jedoch täglich, sodass trotz erhöhten Narkoserisikos aufgrund der Niereninsuffizienz , eine Entscheidung zur Operation unvermeidbar war. Auch „Willi“  hat die Operation gut überstanden, mehrmals täglich wird sie mit einer für die Niereninsuffizienz berechneten Infusion versorgt. Das bekommt ihr sehr gut, denn die Dauerinfusionen wirken wie eine Blutwäsche, so dass sich  ihre Nierenwerte sogar verbessert haben. Heute wurde sie nach Hause entlassen. Frau Wild ist überglücklich, da sie sehr große Angst vor der Narkose hatte.

Siehe auch Wissenswertes: Fibrosarkom bei der Katze