Othämatom – September 2003

Familie Endres sitzt mit ihrem 2 – jährigem Riesenschnauzer Blacky im Wartezimmer.

Blacky hat übers Wochenende ein großes Othämatom entwickelt: das rechte Hängeohr ist 3 – 5 cm dick mit Blut gefüllt, knallrot und sehr schmerzhaft.

Um Blacky schnelle Schmerzerleichterung zu verschaffen , punktiert Frau Dr. Rummel das Ohr zunächst und zieht mehr als 20ml Blut aus der Ohrmuschel. Es ist natürlich nur eine vorübergehende Lösung für den Hund, der Zwischenraum der Ohrmuschel wird sich wieder füllen, aber er soll bis zum Operationtermin am nächsten Morgen so wenig Schmerzen wie möglich erleiden.
Natürlich erhält er schon am heutigen Tag Schmerzmittel und Antbiotika.
Der Eingriff wird gleich als erstes am nächsten Morgen unter Narkose durchgeführt.
Dabei wird unter S- förmiger Schnittführung in die Ohrinnenhaut das Hämatom eröffnet und der gesamte Inhalt entfernt. Damit das Blut nicht mehr nachsickern kann und das Abheben des Perichondriums vom Knorpel verhindert wird, werden die Ohrschichten mit einem sog. Othämatompolster aneinandergeheftet.

Blacky erhält noch einen Druckverband, um ein Schlackern zu verhindern.

Noch schaut Blacky als „Rotkäppchen“ ein wenig geknickt drein.
Doch der Druckverband und der Trichter müssen noch einige Tage verbleiben, bis Blacky sich an das „neue , abgepolsterte Ohr“ gewöhnt hat, so dass er nicht mehr andauernd versuchen wird, das Polster abzuschütteln.

Familie Endres ist auf jeden Fall froh, Blacky wieder mit nach Hause nehmen zu können

Die Hefte müssen 2 Wochen verbleiben. Dann können die Fäden endlich entfernt werden.
Doch bei Blacky tritt ein Problem auf, wenige Tage später nachdem die Fäden gezogen wurden, füllte sich die Ohrmuschel erneut mit Blut.
Solche Rezidive zeigen sich in 10 % Fälle.
In einer Kurznarkose mussten die Ohrschichten erneut aneinander geheftet werden. Nun verlief alles glatt. Nach 10 Tagen wurden die Fäden entfernt und Blackys Ohr ist so schön wie zuvor.

Außenfläche des Ohres

 

Innenfläche des Ohres

 

 

Wenn die Haare nachgewachsen sind, wird man von dem Eingriff nichts mehr erkennen.

Blacky bei der Nachkontrolle ist wieder ganz der Alte.
Das Ohr ist wieder in „Form“.

Siehe auch Wissenswertes: Othämatom