Februar 2016

Shahin

 

Miau, als erstes möchte ich Ihnen unseren Erste Hilfekurs ankündigen.

 

 

 

 

akt_news201602_01akt_news201602_01Am Mittwoch, den 16. März um 19.00 Uhr werden wir Ihnen in unserer Praxis zeigen, wie Sie in Notfällen bei Hunden reagieren müssen.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung.

 

Zur Zeit sitze ich oft am Fenster und warte auf den Frühling. Die letzten Tage waren ja so warm, dass ich wieder Sehnsucht nach dem Garten bekam. Sie wissen ja, dass ich chronisch krank bin und von meinem Frauchen immer behandelt werden muss – sehr erfolgreich, wie Sie sehen!

Zwar bin ich ein Leichtgewicht geworden, aber meine stattliche Autorität bezweifelt niemand im Haus; Samira springt ins Körbchen, wenn ich scharf schaue und auch meine Freundin Sarangha steht auf, wenn ich auf das Fensterbrett möchte. So ist das bei uns Katzen: Boss bleibt Boss – und Frauchen sagt, solange ich die Kraft habe zu dirigieren, habe ich noch ausreichend Lebensqualität!

Es wird auch viel getan, diese zu erhalten. Meine Tabletten für die Schilddrüse, den Pankreas und die Arthrose nehme ich regelmäßig ein – schmecken ja auch nicht schlecht.

Zu meiner Therapie gehört aber auch die wöchentliche Akupunktur : mein Frauchen nennt es Wellness Programm.
Und diese Akupunktur peppt mich so richtig auf.
Damit sind wir beim Thema.

Am Wochenende war Dr. Rogalla wieder an der Uni in Gießen, um interessierten TierärztInnen die Akupunktur beizubringen. Im Sommer geht es an die Uni nach Berlin. Dort beginnt ein neuer Zyklus. Hier wird vor allem erklärt, warum die Akupunktur so gut bei Schmerzen wirkt und Dr. Rogalla hält dort Vorträge über die Grundlagen der Schmerztheorie. Das ist ein großes Spezialgebiet.

akt_news201602_02Deswegen scheuen manche Patienten auch nicht den weiten Weg zu uns. Letztlich war erst „Fritzi“ aus München bei uns. Es hat geklappt, mit der Goldakupunktur geht es Fritzi bedeutend besser und Dr. Rogalla hat schon eine freudige email erhalten.

Leider leiden ja auch wir Katzen mit zunehmenden Alter an Arthroseschmerzen: 90 % der Katzen über 12 Jahre sind betroffen.

Da Dr. Rummel sich seit mehr als einem Jahrzehnt auf internationalen Fortbildungen auf Katzenkrankheiten spezialisiert hat, ist das für uns keine Neuigkeit: all unsere Patienten werden entsprechend gescheckt und dann auch behandelt. Leider – aber zum Glück endlich – kommt dieses Spezialwissen über Katzen jetzt erst nach Deutschland und wird auf Kongressen vermehrt thematisiert.

Damit es voran geht und das Niveau in der allgemeinen Behandlung von Katzen auch in Deutschland angehoben wird, hat die deutsche Gruppe von Katzenspezialisten – zu deren Gründungsmitgliedern Dr. Rummel gehört – einen ersten Kongress in Köln organisiert. Ich bin sehr froh darum. Denn nur weil wir Katzen nicht jammern, heißt es noch lange nicht, dass wir nicht leiden – es tun ja so viele Krankheiten weh.

An erster Stelle stehen Zahnschmerzen. Dafür müssen wir gar nicht alt sein. Ganz oft sind unsere Zahnwurzeln krank. Das ist von außen gar nicht erkennbar und mein Frauchen betont immer, dass ohne Dentalröntgen keine vernünftige Zahnbehandlung erfolgen kann. Nur wenn alle Zahnwurzeln geröngt werden, können die Zähne, die schmerzen, entdeckt und behandelt werden. Wir müssen ja im Gegensatz zu Euch Menschen für die Zahnbehandlung eine Narkose erhalten und wenn wir wach werden, wollen wir, dass auch alle schmerzenden Zähne entdeckt worden sind. Wir können ja nicht sagen, wo es weh tut.

Deswegen ist Röntgen Pflicht!

In der Katzenmedizin wird das vehement gefordert – wer kein Dentalröntgen vor der Behandlung durchführt, arbeitet nicht vorschriftsmäßig – das will ich mal so klar zum Ausdruck bringen.

Und ich bin sehr froh, dass bei uns in der Praxis alle Katzen geröngt werden.

akt_news201602_03Auch Morle der Familie Braun-Hoffmann wurde dental geröngt. Leider hatte er nicht nur Zahnprobleme, sondern die Kontrolle der Maulhöhle brachte noch eine weitere Krankheit ans Licht: ein eosinophiles Granulom im Kieferwinkel. Das Mäulchen wurde komplett saniert, die Schmerzen sind weg und nun klappt es auch viel besser mit dem Fressen.

Diesen Monat haben wir uns alle riesig gefreut. Es ist uns nämlich gelungen, einen Hundewelpen durchzubringen, der an Parvovirose gelitten hat. Das ist eine gefürchtete Welpenkrankheit gegen die wir schutzimpfen. Eigentlich gibt es diese Krankheit dank der regelmäßigen Impfungen bei uns in Deutschland kaum noch. Doch dieser kleine Welpe kam aus dem verbrecherischen Hundehandel.

Der Besitzer hatte sich gut informiert und trotzdem ist er reingefallen. Es ist heutzutage so schwer, diese Hundemafia zu durchschauen. Bitte lassen Sie sich immer die Mutter zeigen und sind Sie skeptisch, wenn die Verkäufer Welpen von mehreren Rassen anbieten!

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Das sehen Sie nicht: so gequält werden die Hündinnen – es sind letztendlich nur Wurfmaschinen – und so werden die Welpen groß- bevor sie hier bei einem weiteren Händler ankommen!

 

akt_news201602_06Abby hatte Glück, sie gehört zu den wenigen Welpen, die diese Krankheit überlebt haben. Es war ein schwerer Kampf. Nach 2 Wochen Intensivtherapie ging es erst aufwärts. Abby hat sehr gelitten – doch wir haben durchgehalten. Die Freude war riesig, als sie zum erstem Mal Futter von alleine fraß und anfing zu spielen. Wir wünschen der Kleinen noch viele glückliche Jahre, sie hat es verdient – ich glaube, sie weiß es, denn sie hat dem Tod schon in die Augen geblickt.

 

Nun noch weitere Neuigkeiten:

Impfschutz ist unheimlich wichtig

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Geimpft wurden auch Bella, die süße Beaglehündin von Frau Schäffler und der kleine Mops Oskar von Frau Kunisch. Wir wünschen auch diesen Kleinen alles Gute.

Die kleine Meerschweinchenbande der Familie Beckmann hatte Parasiten, aufgrund von Milben kratzten sie sich wund. Diese wurden erfolgreich abgetötet und nun juckt das Fell nicht mehr!

akt_news201602_09Auf dem Foto sehen sie links Jessica, unsere Auszubildende im 2. Lehrjahr, neben ihr strahlt Leanne. Wir haben sie seit Februar als Lehrling in unserem Team dabei. Das Praktikum hat ihr soviel Spaß gemacht, dass sie sich für diesen Berufsweg entschieden hat.

Wir haben uns alle sehr gefreut Leanne nun im Team dabei zu haben.

 

So – nun wandere ich mal zu meinem Freßnapf. Ich esse seit meiner Erkrankung nur noch kleine Portionen, da kommt der Hunger schneller.

Ciao – bis zum nächsten Monat, da erzähle ich Ihnen die Geschichte der 13-jährigen Kira, die eine schwere Tumoroperation überstanden hat.

Ihr Shahin