Mai 2020

Wau – dieses Jahr ist der 1. Mai wegen Corona ruhig – aber da es regnet, vermisse ich unseren jährlichen Maiausflug in der Gruppe nicht so sehr.

Natürlich stimmt mich diese Zeit sehr nachdenklich, nicht nur, weil Corona (siehe: Katzen und das neuartige Corona-Virus | Sicherheitsmaßnahmen)  zeigt, wie fragil auch Ihr Menschen seid, aber auch – je länger der lockdown anhält – immer lauter diskutiert wird, wie das Wirtschaftssystem zu retten ist – was unbestritten – extrem wichtig ist, aber immer leiser, was umgesetzt werden muss, um das Gesundheitssystem zu verbessern.

Doch bis jetzt können wir sehr zufrieden sein, dass wir keine Verhältnisse haben wie in Amerika, Spanien, Italien oder in Ländern, aus denen die Informationen nur spärlich zu uns fließen wie Indien oder in ganz Afrika.

Und ich bin dankbar für das Glück, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Solidarität ein Grundpfeiler des Systems ist – aber auch ein Luxus, der nicht überall auf der Welt in dieser Form vorhanden ist – das sollten wir schätzen.

Danke an all die vielen UnterstützerInnen in dieser Krise wie PflegerInnen, ÄrztInnen, BusfahrerInnen, OrganisatorInnen von Tafeln, Bringdiensten und vielen, vielen anderen, die sich einsetzen und helfen, eine große Krise in eine erträgliche zu verwandeln und sich einem großem Gesundheitsrisiko aussetzen.

Danke dafür auch an Jessi, Laura, Julia, Sara, unserer Assistentin Frau Krenn, die ihr Alltags – und Arbeitsleben komplett umorganisiert haben, damit wir in diesen schweren Zeiten auch weiterhin für Sie und unseren kleinen Freunden täglich da sein können.

Auch wir gehören zu den systemrelevanten Berufen – und sind froh, dass dies offiziell so gesehen wird und wir TierärztInnen weiter arbeiten dürfen.

Wir alle wissen, wie wichtig die Gesundheit der Tiere ist – und deswegen sind wir weiterhin für sie da.

Krankheit macht vor Corona nicht halt – und so kann ich Ihnen auch weiterhin von einigen Fällen aus unserer Praxis erzählen:

Da ist Sam, der erst 5 – jährige Golden Retriever der Familie Keim. Er hatte einen pflaumengroßen, entzündeten Tumor unter der Pfote und hat deswegen sehr stark gelahmt. Diese sehr schwierige „Hand“- Operation hat Dr. Rogalla durchgeführt, es ist alles wieder sehr gut zusammengewachsen und nun kann Sam endlich wieder auftreten – ich glaube, Sam freut sich nun auch, dass nicht mehr jeder Schritt so schmerzhaft ist. Er musste jeden Tag zum Verbandswechsel kommen, doch Sam hat verstanden, wie wichtig das ist und hat sich von ganz alleine auf den Behandlungstisch gelegt und sein Bein ganz ruhig gehalten.


Auch der Sasha, der kleine Podenco Mix der Familie Feist hatte mit seinen immerhin schon 13 Jahren einen großen Tumor, bei ihm war er auf der Kruppe. Als er in unsere Praxis kam, war dieser schon aufgebrochen. Hier konnte nicht mehr gewartet werden, insbesondere weil das lange Feiertagswochenende kam – er wurde noch am gleichen Tag operiert … und in der Zeit, während wir operierten, kaufte Frauchen ihm den wunderschönen Anzug, damit er nicht seine Operationswunde belecken kann. Leider hat der Kleine auch eine Niereninsuffizienz. Damit seine Nieren die Operation gut mit überstehen und keine Verschlechterung eintritt, erhält er täglich weiterhin Infusionen bis der Kleine 100% stabil ist.


Auch bei Lenny, dem wunderschöne Britisch Kurzhaarkater von Familie Dienenthal, dessen Zähne (siehe auch: Dentalröntgen) in Narkose behandelt werden mussten, wurden die Nieren nach dem Eingriff über Infusionen stabil gehalten. Wir kontrollieren immer die Blutwerte vor und nach der Narkose, damit kleinste Veränderungen der Organe sofort entdeckt und schnell behandelt werden.
Lenny ist sehr lieb und wir alle haben Ihn in den wenigen Tagen, da er bei uns auf Station weilte, sehr ins Herz geschlossen.


Dann besuchten uns gleich 2 kleine Welpen zur Impfung, einmal der quirlige Amando von Frau Helfrich auf dem Arm von Sara und der charmante Athos von Frau Graf mit Laura.

Beide sind nicht nur pechschwarz und fast auf den Tag gleich alt, sie haben auch beide ein Problem, dass im frühen Alter bei männlichen Welpen auftritt und bei der Grunduntersuchung der Impfung festgestellt wurde.
In den ersten 3 Monaten müssen die Hoden aus dem Körperinneren in den Hodensack wandern – tun sie das nicht, sprechen wir von Kryptorchiden. Diese im Körper verbleibenden Hoden müssen chirurgisch entfernt werden, da sie sich zu bösartigen Tumoren entwickeln können. Die Operation sollte deswegen sehr frühzeitig durchgeführt werden.


Mandu, der schneeweiße Perser – Karthäuser Mix von Frau Latassa hatte sich erkältet und wurde behandelt. Ihm geht es inzwischen wieder gut und das Näschen tropft nicht mehr.

Leona, die schöne Main- Coon von Herrn Pfeifer hat eine Erkrankung der Haut an den Lippen und am Hinterbein, die zum eosinophilen Granulomkomplex Komplex =EGK gehört.
Die Behandlung dieser Erkrankung ist langwierig und erfordert viel Geduld. Leona ist wie auf dem Bild ersichtlich gut gelaunt und neugierig, wir haben die Erkrankung auch gut unter Kontrolle.

Ganz zum Schluß stelle ich Ihnen noch den kleinen Simba von Frau Bielawski vor, er war quietschvergnügt, hat seine Impfungen lässig genommen und wäre am liebsten durch den Behandlungsraum gesaust.

So – wir haben den 1. Mai. Gerade scheint die Sonne und es regnet nicht mehr- nun sause ich nach draußen
Ciao – Ihre Samira und bleiben Sie gesund