Wow, heute wird die Uhr auf die Winterzeit umgestellt, es ist jetzt das zweite Mal, dass ich das erlebe und nun warte ich sehnsüchtig auf das weiße Zeug, das vom Himmel rieselt – ich erinnere mich, dass es mir immer so viel Spaß gemacht hat, dadurch zu sausen und zu rutschen.
Manchmal mache ich mir aber trotz meiner großen Lebensfreude große Sorgen, ich habe jetzt gelesen, dass die Polschmelze auch in diesem Jahr vorangeschritten ist und die Erde insgesamt sich immer schneller erwärmt. Im letzten Jahr waren es 40% und in diesem Jahr 35 % weniger Permafrost.
Die Folgen sind ganz leise, wir hier in Deutschland merken erst mal wenig – wir Tiere spüren das schon eher – immer mehr Krankheiten breiten sich aus, die von Insekten übertragen werden (Leishmaniose, Babebiose), die früher bei uns gar nicht leben konnten, weil die Grundtemperatur nicht lange genug warm war. Das hat sich geändert!
Auch das Ungeziefer breitet sich immer mehr aus, weil im Winter die Temperaturen nicht mehr lange genug kalt sind, auf dass die Population in Grenzen gehalten wird – wir Tiere merken das ganz schön – es sind immer mehr Flöhe und Zecken unterwegs, die uns piesaken:
Wir brauchen inzwischen das ganze Jahr über Parasitenschutz.
Flöhe stechen nicht nur, sondern bringen auch Bandwürmer mit und ein einziger Stich kann bei uns empfindlichen Tieren zu extremen Juckreiz führen, da viele von uns – insbesondere Katzen – flohspeichelallergisch sind.
Deswegen ist es wichtig, uns zu schützen!
Dann gibt es die vielen kleinen unsichtbaren Tode, die gar nicht groß an die Öffentlichkeit gelangen – und es sind immer wir Tiere, die sterben und leiden müssen. Da das Wasser der Ozeane sich kontinuierlich erwärmt, werden langfristig ganze Unterwasser -Ökosysteme zerstört werden – doch das sieht man ja in der Regel nicht. Nur manchmal, wenn es an der Oberfläche sichtbar wird, wird es öffentlich – so wie vor 2 Jahren, als eine riesige Warmwasserblase, die sich im Nordpazifik gebildet hatte, zum Tod von unzähligen Fischen, Seevögeln Seelöwen und einer furchtbaren Algenpest an den Küsten Kaliforniens geführt hat. Klimaforscher warnen: das wird in Zukunft öfter passieren!
Ihr Menschen solltet besser aufpassen – die Erde gehört nicht nur Euch allein, sondern allen Lebewesen.
Nun will ich aber auch ein wenig von unserem Alltag in der Praxis erzählen.
Die kleine Siva der Familie Zwinscher hat ihre Zahnregulierung erfolgreich überstanden, sie beißt nicht mehr mit dem Unterkiefereckzahn in den Oberkiefer, die Aufbißschiene wurde von Dr. Rogalla entfernt. Der Eckzahn wurde erfolgreich nach außen gedrängt und Siva kaut jetzt mit Vergnügen Kauknochen – das Loch ist abgeheilt.
Gurij ist ein schöner Barsoi aus der Windhundtierschutzhilfe und bei ihm stand nur eine Zahnreinigung an. Hier im Bild mit seiner Pflegemutter Frau Schrade nach der Narkose mit blitzeblanken Zähnen – zum Glück ist er schon vermittelt.
Die zwei Dackelbrüder der Familie Gabel – Emil und Carlo – haben es auch locker überstanden, Carlo war als Erster dran und leckt nun eifrig seinen Bruder wach.
Stellvertretend für viele zeigen wir Ihnen noch die zwei Hunde der Familie Pojtinger, den Labrador „Paco“ mit seinem Sohn „Max“. Die Zwei kamen extra aus Freudenstadt im Schwarzwald angereist, da Paco ein chronischer Schmerzpatient ist. Er hat vor 2 Jahren eine Goldakupunktur wegen schwerer Arthrose im Ellbogen erhalten und nun einen akuten Schmerzschub gehabt, der sich mit den üblichen Schmerzmitteln nicht eindämmen ließ. Wir konnten ihm erneut helfen und Paco (im Bild sitzend) trat erleichtert wieder mit seiner Familie die Heimreise an.
Bei Dr. Rummel in der Katzensprechstunde war die 16 – jährige Katze „Pubsy“ von Frau Brudziak, weil sie sehr viel trank. Es wurde zusätzlich zu ihren uns schon bekannten Alterskrankheiten Hyperthyreose und Chronische Niereninsuffizienz – jetzt noch Diabetes (Zuckerkrankheit) festgestellt, der nun mit Insulin behandelt wird. Sie ist sehr gut eingestellt und es geht ihr wieder viel besser. Die Blasenentzündung, die sich wegen des hohen Zuckergehaltes im Urin entwickelt hat, ist auch wieder behoben.
Siehe auch: altersbedingte Veränderungen der Katze
Die beiden Welpen – der kleine Hund „Lucky“ von Familie Sorrento und der wunderschöne Ragdolkater „Blue“ von Familie Richter machten uns großen Spaß.
Beide wurden routinegemäß gecheckt und grundimmunisiert = geimpft, damit sie gegen Welpenkrankheiten geschütz sind (siehe Impfung Hund und Katze).
Impfungen sind sehr wichtig, denn nur wenn ausreichend viele Tiere geimpft sind (75 % aller Tiere in Deutschland) können sich die gefährlichen – oftmals tödlich verlaufenden – Virenerkrankungen nicht ausbreiten.
Durch den illegalen Hundehandel wurden z.B. wieder die Erreger der gefährlichen Seuchen wie Staupe und Parvovirose bei uns eingeschleppt, ungeimpft – das bedeutet ungeschützt – verlaufen diese Krankheiten in der Regel tödlich für unsere kleinen Patienten – und ein kleiner Pieks, d.h., Impfung – regelmäßig wiederholt – hätte als Schutz genügt.
Um Abby, die sich angesteckt hatte, haben wir Wochen (siehe Aktuelles Februar 2016) gekämpft, nur ganz wenige Hunde schaffen es – sie hatte riesiges Glück- erst kürzlich war sie zur Wiederholungsimpfung wieder in der Praxis.
Sehr lobend möchten wir jetzt noch unsere Mitarbeiterinnen erwähnen, die sich immer wieder für unsere kleinen Patienten tagtäglich mit Freude und Liebe einsetzen und selbst an Wochenenden sich weiterbilden:
Laura Klockow war gleich auf zwei Fortbildungen – die eine Fortbildung schulte in der Notfallbehandlung und die andere, die auch unsere Auszubildende Jessica besuchte, hatte die Katze mit all ihren Problemen zum Thema – doch da konnten die Zwei glänzen, da wir ja schon lange als Katzenpraxis anerkannt sind.
Wow – es ist gerade super Sonnenschein – ich gehe jetzt flitzen- einen schönen November
Ciao, ciao
Ihre Samira