Conjunctivitis Follicularis

Die Konjunktivitis follicularis ist eine besondere Form der Bindehautentzündung.
Sie ist gekennzeichnet dadurch, dass sich auf der Innenfläche der Nickhaut stecknadelkopfgroße, harte, glasige Bläschen bilden, die wie Sand auf der Hornhaut kratzen und das Auge ständig reizen. Starker Tränenfluß, Rötung und Zwinkern sind die Folge.

(Die Bindehaut des Auges ist spiegelglatt und garantiert die Gleitfähigkeit der Lider, das
3. Augenlid, über das wir Menschen nicht verfügen, ist eine Knorpel gestärkte Membran und bildet einen zusätzlichen mechanischen Schutz für den Augapfel)

So eine Follikularis entsteht aus einer chronischen Bindehautentzündung. Sie ist häufig bei den Hunden anzutreffen und es wird vermutet, dass sie konstitutionell bedingt ist.

Histologisch gesehen besteht sie aus einer Anhäufung von Lymphozyten und Plasmazellen im subepithelialem Gewebe.

Die Follikel müssen einer energischen Sonderbehandlung unterzogen werden. Die Nickhaut wird vorgeklappt und mit einem scharfen Löffel werden unter Lupenkontrolle die Bläschen abgeschabt (Kürretage). Anschließend wird das Gewebe mit einer Speziallösung touchiert und gespült.
Die Entzündung muß noch für einige Tage mit einem Antibiotikum lokal behandelt werden.
Es kann passieren, dass ein einmaliger Eingriff zur Beseitigung der Follikel nicht ausreicht. Insofern ist es obligat nach einem solchen Eingriff eine Kontrolluntersuchung nach 2 Wochen durchzuführen.
In der Regel erfolgt dieser Eingriff in Vollnarkose mit lokaler Betäubung des Auges.
Bei ganz besonders lieben , ruhigen und vor allem nervenstarken Hunden kann die Kürretage auch manchmal nur mit lokaler Betäubung durchgeführt werden. Zu bedenken ist immer, dass nur bei einer vollständigen Entfernung der Follikel die Rezidivgefahr vermindert wird.

Siehe auch Fall des Monats : August 2003