Haltung und Fütterung der Maus

Mäuse sind sehr gesellige Tiere, die in der freien Natur in großen Gruppen leben.
Deshalb sollten Mäuse in der Heimtierhaltung auch nie als Einzeltiere, sondern in Gruppen oder zumindest paarweise gehalten werden.

Mäuse sind sehr bewegungsfreudig

Der Käfig sollte stets groß genug sein (Mindestgröße 60 Breite, 30 Höhe, 40 Tiefe), Glasterrarien sind ungeeignet, da es in diesen Behältern zu Hitzestau kommen kann.
Trinkflasche, ein standfestes Näpfchen fürs Futter und ein Schlafhäuschen sind obligat.
Als Einstreu kann das handelsübliche Kleintierstreu benutzt werden, Heu und Zellstoff dient als Nistmaterial.

Mäuse sind extrem verspielt und aktiv

Stets muß ausreichend Beschäftigungsmaterial vorhanden sein: Holzspielzeug, Stricke und Äste zum Klettern, Papierrollen zum Verstecken und Zerfetzen.
Mehrere Etagen zum Klettern sind äußerst beliebt.

Mäuse sind sehr saubere Tiere

Sie freuen sich über die tägliche Reinigung der Trink- und Futtergefäße, verschmutzte Einstreu und Futterreste müssen täglich entfernt werden. Mindestens 1 x / pro Woche muß die gesamte Einstreu ausgewechselt werden.

Fütterung

Mäuse ernähren sich granivor; d.h. sie brauchen Körnerfutter, Nüsse, Sonnenblumenkerne, Obst (Apfel, Birne, Banane, Beerenfrüchte), Gemüse (Gurke, Möhren, Chicoree, Tomaten).
Außerdem benötigen sie zusätzlich vitamin- und mineralstoffsupplementierte Pellets ( in der Regel ist das in dem handelsüblichen Futter erhalten).
Der Bedarf an tierischem Eiweiß sollte gedeckt werden mit der gelegentlichen Fütterung von Mehlwürmern, hartgekochten Eiern, Käse und Quark.
Die Mäuse sollten reguliert gefüttert werden, da sie sonst verfetten.
Das Wasser in den Trinkfläschchen muß stets frisch sein.

Mäuse müssen nagen

Obstbaumäste, Nüsse und hartes Brot befriedigen den Nagetrieb.

Anatomische Besonderheiten

Die Zähne sind orange-gelb und die Schneidezähne des Unterkiefers gegeneinander verschieblich, sie wachsen ein Leben lang nach, die Backenzähne nicht.
Mäuse fressen den eigenen Kot, was für die Vitaminversorgung wichtig ist.
Hinter dem Auge liegen die Harderschen Drüsen. Sie sondern ein Sekret ab, das im medialen Augenwinkel austritt. Dieses Sekret dient der Wärmeregulation und wird bei hohen Temperaturen als Isolationsschicht im Fell verteilt, es ist von rötlicher Farbe.
Sind die Mäuse in ihrem Allgemeinbefinden gestört wird das rötliche Sekret als Augen- oder Nasensekret sichtbar und darf nicht mit Blut verwechselt werden.

Vermehrung

Um unkontrollierte Vermehrung zu vermeiden, sollten die männlichen Mäuse kastriert werden. Mit der Geschlechtsreife wird auch das Rangordnungsverhalten deutlich: es kann zu schweren Beißereien kommen, wenn die unterlegenen Mäuse nicht ausweichen können; in der freien Natur verlassen sie häufig den Verband und gründen neue „Familien“. Das Aggressionsverhalten wird mit der Kastration deutlich verringert.

Siehe auch Fall des Monats : April 2003