Als Legenot wird die Unfähigkeit des Vogels bezeichnet, ein im Eileiter steckendes Ei abzulegen.
Während der Legetätigkeit nimmt der Legedarm erheblich an Umfang zu, die Größe ist abhängig von der Menge der Eier. Nymphensittiche legen zwischen 4 – 7 Eier.

Das Ei stellt sich gut dar (Foto aus Lehrbuch)
Die Eiproduktion ist abhängig von der Futtermenge, dem Vorhandenseins eines Partners, einer Nistbox und der Dauer des Tageslichts. Natürlich spielt der Kalziumstoffwechsel eine bedeutende Rolle.
Die Ursachen der Legenot sind vielgestaltig: Vitamin- und Kalziummangel, Stress, Infektionen des Legedarms, Erschöpfung…
Wichtig ist, dass ein Ei, das sich im Röntgenbild darstellt, innerhalb von 24 Stunden entfernt wird. Die Kalkschale des Eis wird nämlich erst im Uterus gebildet und die normale Passage von dort an beträgt nie mehr als 24 Stunden.
Symptome

Lehrbuchfoto: Ei ist palpierbar: geschwollener Bauch
Die Vögel haben vom Pressen meist einen geschwollenen Bauch, sie sind unruhig, sitzen oft auf dem Boden und lassen die Flügel hängen.
Nach einiger Zeit zeigen sie deutliche Atemnot, weil das Ei auf die Luftsäcke drückt. Manchmal tropft blutiger Schleim aus der Kloake.
Durch das ständige Pressen kann sogar der Legedarm vorfallen.
In dieser Situation sind die Vögel sehr schockanfällig.
LEGENOT IST IMMER EIN ABSOLUTER NOTFALL!
Therapie
Je nach Allgemeinzustandes des Vogels, sollte zunächst eine Kreislaufstabilisierung mit warmer Infusionslösung erfolgen, weiterhin ist für Wärme und Luftfeuchtigkeit zu sorgen.
Wenn der Zustand es zulässt, kann unter leichter Massage mit Instillation von Paraffinöl in den Legedarm versucht werden, das Ei zu entfernen.
Gelingt das nicht, ist der chirurgische Eingriff unter Vollnarkose indiziert. Da Vögel ein erhöhtes Narkoserisiko haben, ist der Inhalationsnarkose mit Narkosegas jeder anderen Methode den Vorzug zu geben.