Neu: Verbesserter Impfstoff gegen Leptospirose

 

Seit August 2013 steht uns ein neuer, verbesserter Impfstoff für die Leptospirose-Impfung von Hunden zur Verfügung, der einen umfassenderen und dadurch deutlich besseren Impfschutz gegen diese Erkrankung bietet.

Was ist Leptospirose?

Leptospirose ist eine bakterielle Erkrankung, die durch Leptospiren hervorgerufen wird. Es gibt verschiedene Arten von Leptospiren, doch alle dringen über Wunden und Schleimhäute in den Körper ein und schädigen zunächst das Blut und dann die inneren Organe wie Leber Milz und insbesondere die Nieren.

Die Krankheitssymptome sind vielfältig, meist zeigt sich eine starke Störung des Allgemeinbefindens mit hohem Fieber, doch vor allem werden die Organe Leber und Nieren in ihrer Funktion geschädigt. Es kann zu akutem Organversagen führen.
Leptospirose ist eine schwerwiegende Erkrankung, die im schlimmsten Fall tödlich verläuft!

Die Impfung gegen Leptospirose ist eine so genannte „Core-Vakzine“.
Die StIKo-Vet (Ständige Impfkommission Veterinär), ein unabhängiges Expertengremium, bezeichnet die Impfungen gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Leptospirose als sogenannte „Core-Vakzine“.
Das sind Impfungen, die in jedem Fall regelmäßig durchgeführt werden sollen, da sie die den Hund effektiv vor schwerwiegenden bzw. tödlichen Erkrankungen schützen.

Wo kommen Leptospiren vor und wie können sich Hunde infizieren?

Leptospiren kommen außer beim Hund auch bei Haus – und Wildschweinen, bei Ratten, Mäusen und anderen Nagetieren vor.
Leptospiren werden von den infizierten Tieren vor allem über den Urin ausgeschieden. Die Ausscheidung von ansteckenden Bakterien kann auch dann noch monatelang anhalten, wenn das Tier bereits wieder gesund erscheint.
Hunde infizieren sich meistens indirekt beim Baden oder Trinken an Gewässern, in denen sich der Urin infizierter Tiere befindet.

Ist die Leptospirose auch für Menschen gefährlich?

Leptospiren können auch den Menschen infizieren. Bei der Leptospirose handelt es sich also um eine Zoonose, eine Erkrankung, die vom Tier auf den Menschen übertragbar ist – die Leptospirose-Impfung schützt daher nicht nur den Hund, sondern indirekt auch Sie als Besitzer/In.

Leptospirose ist aufgrund ihrer Gefährlichkeit für den Menschen daher auch eine meldepflichtige Erkrankung!

Kommt die Leptospirose heute noch in Deutschland vor?

Wir haben es geschafft, in Deutschland die Tollwut zu besiegen durch sehr strikte Impfprogramme und gesetzliche Regelungen. Tollwut ist in den letzten Jahren bei uns nicht mehr aufgetreten. Bei der Leptospirose ist das anders, Leptospirose immer noch relativ weit verbreitet und statistisch nehmen die Fälle von Leptospirose sogar wieder zu.

Die Impfung gegen Leptospirose ist also absolut wichtig, auch wenn Sie mit Ihrem Hund nicht oder nur innerhalb Deutschlands verreisen!

Warum ist der neue Impfstoff besser als der bisher verwendete?

Der alte Impfstoff richtet sich gegen die früher am meisten in Deutschland verbreiteten Serovare Icterohaemorrhagica und Canicola. Dank der Impfungen unserer Haustiere sind diese Unterarten mittlerweile aber seltener geworden.
Am häufigsten treten nun die Serovare Grippotyphosa und Australis auf. Der neue Impfstoff bietet jetzt neu zusätzlich zu den alten Komponenten auch Schutz vor der Infektion durch diese beiden Unterarten.

Wie kann ich meinen Hund mit dem neuen Impfstoff schützen?

Der neue Impfstoff richtet sich gegen vier Unterarten von Leptospiren, nämlich gegen die Serovare Icterohaemorrhagica, Canicola, Grippotyphosa und Australis. Bei Welpen erfolgt die Grundimmunisierung wie bisher zusammen mit der Grundimmunisierung gegen die übrigen Infektionskrankheiten in der 8., 12. und 16. Lebenswoche. Danach erfolgt eine jährliche Auffrischungsimpfung.
Erwachsene Hunde, die bisher nur mit dem alten Impfstoff geimpft wurden, sollten ebenfalls eine Grundimmunisierung mit dem neuen Impfstoff erhalten, um optimal gegen eine Infektion mit den zusätzlich im neuen Impfstoff enthaltenen Serovaren geschützt zu sein. Das bedeutet, dass im ersten Jahr, in dem Ihr Hund mit dem neuen Impfstoff geimpft wird, nach etwa 4 bis 6 Wochen noch einmal eine Auffrischungsimpfung erfolgen muß.
Danach wird weiterhin wie bisher einmal jährlich gegen die Leptospirose geimpft.

Achtung!
Der Impfschutz gegen Leptospirose hält nur maximal ein Jahr!
Das ist anders als bei den Impfungen gegen die Viruserkrankungen Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Tollwut .
Hunde müssen daher jährlich gegen Leptospirose geimpft werden, um wirkungsvoll geschützt zu sein!

Merke

  • Leptospirose ist eine schwerwiegende Erkrankung, die beim Hund tödlich verlaufen kann Leptospirose ist eine Zoonose, das heißt, auch der Mensch kann sich anstecken
  • Leptospirose kommt auch hier bei uns vor
  • die Ansteckung erfolgt meist durch Baden oder Trinken an Gewässern
  • Regelmäßige Impfungen bieten Schutz vor Leptospirose

Der neue Impfstoff schützt vor der Infektion mit den vier bei uns am häufigsten vorkommenden Leptospiren-Arten!