Diagnose Krebs: was tun?

Das Alter und die Lebenserwartung unserer vierbeinigen Lieblinge liegt dank der Weiterentwicklung und Spezialisierung in der Tiermedizin um Jahre höher als früher.
Internationale intensive Forschungen in der Tiermedizin haben dazu geführt, dass das Wissen um Gesundheit und Krankheit zugenommen hat, wir kennen inzwischen Krankheiten und Wirkungsmechanismen von unseren Tieren, die vor Jahren noch völlig im Dunkeln lagen.
So ist zum Beispiel die Internistik der Katzen heute ein Spezialgebiet, in England und Amerika gibt es nur auf Katzen ausgerichtete Praxen und Kliniken, auf internationaler Ebene werden nur zu diesem Thema Kongresse geführt.
Desgleichen verhält es sich mit unseren Kleinsten, auch die Heimtiere unterliegen einer intensiven medizinischen Betreuung und komplizierte Operationen können am Kaninchen genauso gut durchgeführt werden wie am Hund oder an der Katze.
Natürlich haben wir auch immer mehr Möglichkeiten zur Diagnose und Therapie.
Labor, Röntgen Ultraschall sind Standard, spezialisierte Kliniken bieten sogar Computertomographie, Kernspintomographie an.

All das ist zum Vorteil unserer Lieblinge.
Jährliche Gesundheitsuntersuchungen sollen helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen.
Ab einem bestimmten Alter werden wie bei und Menschen die Kontrollen engmaschiger und umfassender. Hier helfen uns nicht nur Blutuntersuchungen.

So achtet man bei den älteren Tieren auch verstärkt auf das Risiko Krebs.

Bei der Hündin wird die Zitzenleiste immer mituntersucht und mit dem Ultraschall wie bei der Frau auf Tumore kontrolliert.
Beim Rüden kontrolliert man ab dem vierten Lebensjahr die Prostata mit Ultraschall.
Und bei Hündinnen und Rüden wird ab dem 8. Lebensjahr die Milz immer mit untersucht per Ultraschall, da die Gefahr des Milztumors sehr hoch ist.
Auch die Leber wird beim Seniorcheck mitgeschallt, da auch hier sich Tumore entwickeln können.
Auch beim Tier gilt der Grundsatz, dass eine Krankheit, die frühzeitig erkannt wird, die größten Chancen auf Heilung hat.
Die Haut hat die größte Tumorrate. Veränderungen, die Sie entdecken, sollten Sie immer sofort in der Praxis vorstellen, wo wir Sie dann beraten, was zu tun ist.

Abzuwarten und zu beobachten, ob sich die Knoten verändern, ist der schlimmste Fehler, den man begehen kann.

Auch der kleinste Knoten kann bösartig sein, und hat er erst mal im Körper gestreut, sinken die Heilungschancen.
Die weitläufige Meinung, dass ein Tumor durch die Operation erst erwachen kann und bösartig wird, ist in keiner Weise wahr.
Abwarten hat schon manchem kleinen Patienten das Leben gekostet.
Wir sind in der Tiermedizin so gut ausgerüstet, dass wir sehr schonend operieren können.
Erst der entfernte Tumor und die anschließende histo-pathologische Untersuchung des Gewebes macht uns eine Aussage darüber, ob der Tumor gutartig oder bösartig ist.
Bei invasiv in das Gewebe hineinwachsende Tumore nehmen wir auch immer Proben vom Tumorbett. So wissen wir, dass wir bis ins Gesunde das Tumorgewebe entfernt haben.
Auch heute ist die Chirurgie noch immer die wichtigste Säule in der Krebsbehandlung.
Bei einigen Krebsarten ist die Chemotherapie die wirksamste Waffe (z.B. beim Hypophysentumor, der das Cushing Syndrom (CS) [siehe Fall des Monats 04-2007 und 06-2007] auslöst).
Heutzutage haben wir auch die Möglichkeit der Strahlentherapie. Bei Tumoren im Nasen – und Rachenraum ist sie sogar der Chirurgie überlegen. Dazu werden Sie von uns in Spezialkliniken überwiesen.

Jeder Einzelfall erfordert seine individuelle Behandlung. Die Entscheidung, welches das Beste für Ihren Liebling ist, besprechen wir stets sehr sorgfältig mit Ihnen.

Auch nach der Tumoroperation ist die Behandlung nicht beendet. Jetzt sollten alle Chancen genutzt werden, welche die Überlebenszeit verlängern und die Lebensqualität Ihres Lieblings verbessern.
Hier sind neben der Schulmedizin unsere ganzheitlichen Therapiemöglichkeiten nicht zu unterschätzen.
Krankheit ist immer eine Störung des biologischen Gleichgewichts. Bestimmte Mechanismen im Körper entgleisen und bleiben diese Störungen lange genug bestehen, entsteht Krankheit, Die Widerstandskraft des Körpers gegen krankmachende Faktoren hat abgenommen.
Ganzheitliche Therapien wie z.B. Homöopathie, Akupunktur, biologische Medizin können helfen, dieses Gleichgewicht wiederherzustellen, um den Körper zu stärken und die Selbstheilungsprozesse wieder in Gang zu setzen.
In der Krebsnachbehandlung spielen diese Therapieformen eine nicht unbedeutende Rolle.
Für uns steht immer die Lebensqualität Ihres Lieblings im Vordergrund und wir bemühen uns gemeinsam mit Ihnen, das Beste für Ihren kleinen Vierbeiner zu tun.

Als Fazit möchte ich nochmals unterstreichen:

  • Stellen Sie Ihren Liebling regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung vor, mindesten einmal im Jahr sollte ein Gesundheitscheck durchgeführt werden, bei älteren Patienten ist zweimal pro Jahr nötig.
  • Entdecken Sie an Ihrem Tier Unfangsvermehrungen oder Knoten, so zeigen Sie diese so schnell wie möglich.
  • Früherkennung ist der beste Schutz gegen den Krebs und seine Folgen.
  • Nehmen Sie die Möglichkeiten der Nachsorge in Anspruch. So können Sie Ihren Tier helfen noch einige glückliche Jahre mit Ihnen zu verbringen.

Siehe auch Fall des Monats : August 2008
Siehe auch Mastzellenkrebs beim Hund