Oktober 2012

BobbyWau, da bin ich wieder – und inzwischen haben wir ganz eindeutig Herbst! Ich freue mich, dass die heißen Tage vorbei sind und genieße Wind und Sonnenschein und jage schon die ersten Blätter, die fallen.
Heute habe ich erfahren, dass erstmals seit 150 Jahren in Niedersachsen wieder Wölfe in freier Natur geboren wurden!
Willkommen Wolfswelpen! Bald werden junge Wölfe von der Lüneburger Heide aus die westlichen Bundesländer besiedeln – ich finde es super, dass meine Vorfahren wieder bei „uns“ einziehen werden!


www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/index.html

Die Wildtiere, die im Zirkus arbeiten müssen, tun mir hingegen leid. Es ist schlichtweg nicht möglich Elefanten, Raubkatzen, Seelöwen und die vielen anderen Wildtiere artgerecht in einem Zirkus zu halten. Seit 2003 fordert der Bundesrat vergeblich ein grundsätzliches Verbot von Wildtieren im Zirkus, obwohl doch bekannt ist, dass bei diesen Tieren Verhaltensstörungen, Krankheiten und eine höhere Sterblichkeit gehäuft auftreten.
Karben und Nidda – zwei hessische (!) Städte haben sich nun dazu entschlossen, keine öffentlichen Flächen mehr für Zirkusunternehmen mit Wildtierhaltung zur Verfügung zu stellen und durch diese Eigeninitiative, die nicht artgerechte Haltung der Wildtiere im Zirkus zu bekämpfen.
(Quelle: Bund gegen Missbrauch der Tiere)
Dann will ich auch noch schnell über etwas berichten, was mich ärgert: zur Zeit wird ja sehr viel über Antibiotikagabe bei Mensch und Tier in den Medien berichtet.
Der sorgsame Umgang mit der Gabe von Antibiotika ist natürlich wichtig, und wir in der Praxis behandeln selbstverständlich nach den Antibiotikaleitlinien. Oft werden bei uns bakteriologische Untersuchungen durchgeführt und anschließend ein Antiobiogramm erstellt, um sofort mit dem richtigen Antibiotika zu behandeln und das Entstehen von Resistenzen zu vermeiden. Häufig wird in den Medien der Antibiotikaverbrauch in der Großtierpraxis kritisiert und z.T. auch den Großtierpraxen ein verantwortungsloser Umgang mit Medikamenten vorgeworfen. Was meiner Ansicht nach dabei viel zu kurz, kommt ist die Frage: Warum müssen Antibiotika eigentlich in großen so Mengen eingesetzt werden? Der Grund dafür liegt in der Haltung der Tiere (Massentierhaltung), und auch die Leistungsanforderungen an z.B. die Milchproduktion/Tag oder Gewichtszunahme/Woche sind u.a. doch der größte Grund für den Einsatz der Medikamente!!!
Lassen Sie das nicht zu !

Wir alle können als Konsumenten Entscheidungen treffen!
Entscheidungen zu Gunsten von Tierschutz und artgerechter Haltung! So, dass musste ich mal sagen!

Deswegen gehört mein Frauchen ja auch zu der Gründungsgruppe „Tierärztliches Forum verantwortlicher Landwirtschaft“, hier finden sich Kollegen und Kolleginnen, die alle mit der Massentierhaltung, die mit großem Leiden der Tiere – egal ob Huhn, Schwein, Kuh, Kaninchen… nicht einverstanden sind und das auch von tierärztlicher Seite anprangern, denn schließlich sagt die Berufsordnung, dass wir Tierärtze / innen die Schützer der Tiere sind, darauf haben wir unseren Eid abgelegt!

Natürlich stelle ich Ihnen auch wieder einige Patienten aus unserer Praxis vor:

Felix schaut noch müde von der Narkose und wird von der Nachbarin abgeholt

Wo ist Bunchy?

„Felix“ der Kater der Familie Bauer ist zuckerkrank und erhält regelmäßig Insulin. Dann konnte er wegen Zahnschmerzen nicht mehr fressen; deswegen war er bei uns zur Zahnsanierung und frisst nun zum Glück schon wieder besser.

Bunchy“, der Havaneserrüden von Frau Schendzielorz, der zur Kastration bei uns war, wird hingegen mit einem gemütlichen Kinderwagen abgeholt, geschützt gegen Wind und Wetter, hat er sich eingekuschelt.

Bei „Hansi“. dem Nymphensittich von Familie Greupner wurden die Krallen geschnitten. Zu mir mit meinen 15 Jahren sagen schon alle Senior – aber das ist ja gar nichts im Vergleich zu den stolzen 26 Lebensjahren von „Hansi“! Gratulation!

„Kyra“, die siebenjährige Türkisch Angora Mixkatze der Familie Kordts, wurde uns neu vorgestellt, weil sie schon lange ein gelähmtes Vorderbeinchen hatte, das immer wieder verletzt war, weil es über den Boden streifte. Wir rieten dringend zur Amputation, um die ständigen Verletzungen zu vermeiden. Das ist immer eine schwere Entscheidung, doch nach der gelungener Operation durch Dr. Rogalla und einem kurzen stationären Aufenthalt, war Familie Kordts sehr glücklich, Kyra wieder mit nach Hause nehmen zu dürfen. Kyra konnte auch schon schnell und wendig auf drei Beinen laufen, ist das Fell erst wieder nachgewachsen, wird man der Kleinen gar nicht mehr anmerken, dass ein Vorderbein fehlt, unsere Stubentiger kompensieren das schnell und problemlos.

Frau Hartner hält ihren Liebling überglücklich nach der Operation im Arm. Obwohl die alte Dame schwer herzkrank ist, ist alles gut verlaufen –

Auch Frau Hartner war sehr aufgeregt, bei ihrer 14-jährigen Maltesterhündin „Bea“ diagnostizierten wir durch Ultraschall eine Gebärmutterentzündung und die schwer herzkranke alte Dame musste notoperiert werden! Die Operation hat sie gut überstanden und einen Tag später war sie schon wieder recht munter – ich drücke ihr die Pfötchen das alles gut verläuft und sie noch eine schöne Zeit hat!

und wie zu sehen auf dem Foto mit Sinah ist sie am nächsten Tag schon wieder putzmunter und frech, sie hat so gar keine Lust auf die Infusionsbehandlung!

 

Da ging es „Anton“ und „Jakob“ besser, die beiden Kater von Frau Schweinoch kamen „nur“ zur Impfung und zum jährlichen Gesundheitscheck zu Frau Dr. Rummel.

und Jakob haben keine Lust auf Portrait- aufnahmen!

Anton

Leider stellten wir hierbei per Blutuntersuchung fest, dass „Jakob“ an Niereninsuffizienz leidet. Klinische Symptome liegen bis jetzt nicht vor, aber durch die Vorsorgeuntersuchung konnte die Nierenfunktionsstörung frühzeitig erkannt werden und schon jetzt erhält „Jakob“ unterstützende Medikation.
„Anton“ hat einen Termin zur Zahnsanierung vereinbart, damit nichts mehr weh tut im Mäulchen!

Geimpft wurde auch „Lennox“ der Jack Russel Welpe von Frau Schmidt. Der kleine Rüde platzt vor Energie und guter Laune und bringt immer das ganze Wartezimmer zum Lachen.

Mein Freund Rocky, der Rüde von Frau Walther hatte leider ein Othämatoms, das behandelt werden musste. Aber Rocky kommt gerne zu uns, er geht sogar von selbst auf den Behandlungstisch!
Allerdings war er nicht sehr begeistert von seinem Verband, ich habe ihm aber gesagt, dass er damit sehr fotogen ist – oder etwa nicht ?

So ,und nun gehe ich noch schnell meine Abendrunde erledigen und dann halte ich Erholungs- und Schönheitsschlaf!
CIAO Ihr Bobby